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14. August 2024

Schon mehr als 1000 Besucher in Jugendstil-Ausstellung

„SCHÖNES“ zieht zahlreiche Interessierte ins Wasserschloß Klaffenbach

Toller Erfolg für die Macher der Ausstellung „SCHÖNES“ im Wasserschloß Klaffenbach: Die Schau mit einigen der schönsten Stücke aus der Jugendstilsammlung der Berliner Sammlerin Anne Kamratowski zog im ersten Monat nach der Eröffnung bereits mehr als 1000 Interessierte an. „Für unser kleines Ausstellungshaus sind das herausragende Zahlen. Obwohl die Ausstellung erst Mitte Juli eröffnet wurde, dürfen wir uns über den publikumsstärksten Juli seit mehr als 10 Jahren freuen“, sagt Annekathrin Haufe, Projektleiterin Ausstellungen im Wasserschloß Klaffenbach. Die Zahlen seien auch insofern bemerkenswert, da die Ausstellungsräume aufgrund von Open-Air-Konzerten im Schlosshof in den Sommermonaten vor allem an den Wochenenden immer wieder geschlossen sind. So wie vergangenes Wochenende, als mehr als 4000 Fans mit Matthias Reim im Schlosshof feierten.

Über den Erfolg der Schau freut sich natürlich auch Anne Kamratowski. Die 1958 in Berlin geborene Sammlerin gilt als ausgewiesene Expertin für alten Schmuck und Antiquitäten. „Der Jugendstil ist eine Stilrichtung, die in meinen Augen Lebensfreude pur zum Ausdruck bringt. Beim Jugendstil wiederum gibt es verschiedene Stilrichtungen, unter denen mich der florale Jugendstil, dem sich die Chemnitzer Schau widmet, ganz besonders fasziniert“, sagt die Mutter von vier Kindern. Ihr liegt es besonders am Herzen, dass sich vor allem junge Leute die Schau anschauen und daraus Inspiration für das eigene Leben ziehen. „Wir leben in schwierigen Zeiten und vielleicht ist die Ausstellung auch eine gute Gelegenheit, sich bewusst zu werden, dass das Leben auch ganz viele schöne Seiten hat und wir alle gefragt sind, wenn es darum geht, sich mit schönen Dingen zu umgeben. Dazu kommt: Gerade im Jugendstil wurden Produkte entwickelt, die die Menschen ein ganzes Leben begleiteten. Unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit, der ja heute immer mehr an Bedeutung gewinnt, finde ich das sehr wichtig“, sagt die Sammlerin. 

Einige der Dinge, die in Chemnitz gezeigt werden, hatte sie selbst 20 oder 30 Jahre im Gebrauch. „Aus diesem Grund interessieren mich auch die Geschichten hinter den Produkten“, sagt Anne Kamratowski. Nach der großen Resonanz auf die Führung zum Beginn der Ausstellung wird die Sammlerin am Sonntag, dem 20. Oktober, dem letzten Tag der Schau, ab 13 Uhr noch einmal durch die Ausstellung führen und dabei auch einige dieser ganz besonderen Geschichten erzählen. Am gleichen Tag berät sie unter dem Titel „Kitsch oder Kunst?“ ab 15 Uhr zu Jugendstilexponaten und Schmuck. „Interessierte können gern Gegenstände und Schmuck mitbringen, um von mir eine Einschätzung zu bekommen, ob die Stücke authentisch sind und ob es sich dabei um Jugendstil handelt“, sagt Anne Kamratowski. Für beide Veranstaltungen ist der Eintritt mit dem Ausstellungsticket frei.

Zum Jugendstil
Um das Jahr 1895 entstand in Europa eine soziale Reformbewegung, die den rückwärtsgewandten, auf starren antiken Stilelementen beruhenden Lebensstil überwinden wollte. Die Verwendung dynamischer Linien und floraler Ornamente in leuchtenden Farben, aber auch geometrische und minimalistische Elemente hielten Einzug in Handwerk, Mode, Kunstgewerbe und Architektur. Sie nahm Einfluss auf Musik, Lyrik, Literatur und bildende Kunst. So entstand ein ganzheitliches Konzept, das auch über die Grenzen Europas hinweg seine Kreise zog. In der Ende 1895 gegründeten illustrierten Kulturzeitschrift „Jugend“ zeigt sich die Aufbruchstimmung junger Künstler und Kunsthandwerker. In Deutschland wurde so der Name „Jugendstil“ geprägt. In anderen Ländern ist die Epoche bekannt als „Art Nouveau“. „Der Jugendstil hat alle sozialen Schichten erfasst und zog sich durch alle Lebensbereiche von der Architektur bis zur Streichholzschachtel. Er war der Schritt in die moderne Zeit und ein wichtiger Meilenstein in der Gleichberechtigung der Frau“, unterstreicht Anne Kamratowski die Bedeutung dieser Epoche. 

Jugendstil in Chemnitz
In Chemnitz gilt der Kaßberg als ein bedeutendes Jugendstilquartier. Auch die „Villa Esche“, ein Bauwerk des belgischen Gestalters Henry van de Velde, wurde nach ihrer Restaurierung wieder ein architektonisches Jugendstil-Highlight von Chemnitz.

Zur Ausstellung
Die Ausstellung „Schönes aus der Jugendstilsammlung von Anne Kamratowski“ wurde kuratiert von Martin Kamratowski und Prof. Rolf Lieberknecht. Zu sehen ist sie bis zum 20. Oktober 2024 im Wasserschloss Klaffenbach, immer dienstags bis sonntags und an Feiertagen von 11 bis 17 Uhr. Aufgrund von Konzerten kann es zu temporären Schließzeiten kommen. Diese sind jederzeit aktuell unter www.wasserschloss-klaffenbach.de abrufbar.

Biographie
Anne Kamratowski, 1958 in Berlin geboren, erforscht seit mehr als 50 Jahren leidenschaftlich die Alltagsgeschichte der vergangenen 250 Jahre. So entstand auch die Sammlung, aus der die Ausstellung „Schönes aus der Jugendstilsammlung von Anne Kamratowski“ nun einige besondere Stücke im Wasserschloss Klaffenbach zeigt. Anne Kamratowski – Mutter von vier Kindern – gründete eine Messinglampen-Manufaktur. Außerdem ist die Unternehmerin in den Bereichen Wirtschafts- und Immobilienberatung sowie Logistik eine ausgewiesene Expertin für alten Schmuck und Antiquitäten sowie Sicherheitsexpertin mit Ausbildung als Bodyguard.

SCHÖNES | bis 20.10.2024 | Wasserschloß Klaffenbach

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag, Feiertage: 11.00 – 17.00 Uhr
 

Eintrittspreise

Erwachsene: 8,00 € | ermäßigt: 6,00 €
Gruppen ab 9 Personen: je 7,00 € 

Eintritt kann bei besonderen Aktionen oder Themenmärkten abweichen

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